"O" wie O-mikron und O-ptimismus

Montagmorgen, und zum ersten Mal seit zwei Wochen heißt es wieder: Kinder wecken. Was für ein Spaß. Natürlich aus dem Tiefschlaf, ist ja kein Wochenende mehr. Oder Ferien. Müdes Meckern, Frühstück, Brotdosen machen. Und zwischen Haferflocken und Cornflakes schnell noch ein Teststäbchen in die Nase. Erstaunlich wie sehr sich die Kinder schon daran gewöhnt haben. Zumindest die großen. Abgestumpft.

Am Ende ist der Tisch voll mit Verpackungsmüll und drei Teststreifen, die alle ein negatives Ergebnis zeigen. Genervte Kinder aber irgendwie doch ein positiver Start in den Tag. Und trotzdem: Die Sorgen bleiben. Drei Kinder in drei verschiedenen Bildungseinrichtungen heißt eben Ansteckungsrisiko mal drei. Und wenn man dann liest, dass Omikron die Kinder in den USA deutlich heftiger trifft als die anderen Coronawellen bleibt trotz allem Optimismus ein mulmiges Gefühl.

Andererseits sollen sie unbedingt gehen dürfen, in Kita und Schule. Lernen und spielen, sich austauschen. Kind sein. Und so schwindet beim Aufräumen des Corona-Frühstückstischs die gute Laune. Was für eine dumme Zeit Kind zu sein. Oder Eltern.

Draußen dann aber, in der kalten nebligen Luft kommt sie zurück, die gute Laune. Auf dem Weg zur Kita auf dem kleinen Kinderfahrrad neben mir unerschöpfliche, quasselnde Lebensfreude. Singen. Lachen. Quatsch machen. Da hat keine dunkle Wolke über der Seele eine Chance.

Kind sein. Auch als Papa. Ein Geschenk. Und noch ein paar Momente später dann, nur noch mit mir selbst und der Natur beschäftigt, und einem überschwänglich übers Gras galoppierenden Hund, wird mir klar, wie gut mein Leben ist. Wie voll, erfüllt und glücklich.

Ein Start in dieses Neue Jahr, auch an Tag zehn, sollte unbedingt von diesem Geist getragen werden. Und von einer großen Portion Neugier und Freude auf das, was da noch alles kommt. In diesem Sinne auch an dieser Stelle schnell noch allen ein frohes, gesundes und glückliches Neues Jahr und bleiben wir optimistisch!

 

Maik Meuser